Verbessert man die Dachisolierung oder wechselt die Heizungsanlage riskiert man, dass sich der Dachboden in den idealen Nährboden für Schimmel und Feuchtigkeit verwandelt. Regelmäßige Kontrollen und vor allem das richtige Vorgehen bei Renovierungsarbeiten verringert das Risiko von Feuchtigkeitsschäden und deren finanziellen Folgen. Dein Bauguide erklärt Dir, wie es zu Feuchtigkeit auf dem Dachboden kommen kann und wie man dagegen vorgeht um größere Schäden zu vermeiden.
Risiko Feuchtigkeit
Es sind vor allem Häuser mit Kaltluftventilation unterm Dach, die von Feuchtigkeit und Schimmel betroffen sind. Oft sind dies Folgen gut gemeinter wenn auch unüberlegter Isolierungsmaßnahmen und Änderungen am Heiz- und Lüftungssystem. Kleinste Temperaturveränderungen können den Unterschied machen und den Feuchtigkeitsgehalt unterm Dach entscheidend beeinflussen.
Ist der Dachboden unbewohnt, beeinträchtigt auftretender Schimmel nicht direkt die Gesundheit. Jedoch kann die mit Sporen belastete Luft in die Wohnräume dringen. Das Hauptproblem von Feuchtigkeit unterm Dach liegt aber darin, dass die tragende Konstruktion geschwächt wird und das ganze Haus an Wert verliert.
Gründe für Feuchtigkeit
- Die natürliche Feuchtigkeit im Haus steigt nach oben und sammelt sich unterm Dach an.
- Feuchte Außenluft dringt nach innen.
- Das Dach ist undicht.
- Hoher Grundfeuchtigkeitsgehalt im Baumaterial und zu kurze Trocknungszeit.
Die warme Luft im Haus hat meist einen recht hohen Feuchtigkeitsgehalt und kondensiert wenn sie in den deutlich kühleren Dachboden aufsteigt. Aber auch feuchte Außenluft kann das Risiko für Feuchtigkeitsschäden erhöhen. Die feuchte Außenluft führt dazu, dass sich Feuchtigkeit an der Innenseite des Daches niederschlägt.
Schimmel und Feuchtigkeitsschäden zu entdecken ist nicht immer einfach – vor allem zwischen den vielen Balken und Winkeln unterm Dach. Entdeckt man jedoch Spuren von Schimmel kann man sicher sein, dass das Problem schon seit einiger Zeit besteht und es ist schnelles Handeln angesagt.
Gegenmaßnahmen
Als Hausbewohner kann man eigenhändig einige Maßnahmen ergreifen, um gegen das Problem vorzugehen. Zuerst einmal gilt es die Dachluken abzudichten sowie den Übergang zwischen Wohnräumen und Dachboden zu Isolieren, so dass keine warme und feuchte Luft aufsteigen und kondensieren kann.
In einigen Fällen werden jedoch größere Umbaumaßnahmen notwendig die das Lüftungssystem und die Heizanlage betreffen, um die Mauern trocken zu halten. Außerdem bietet es sich an, ein sogenanntes Hygrometer anzubringen, welches den Feuchtigkeitsgehalt unterm Dach misst.
Bringen die eigenen Mittel nichts, kann Technik helfen. Dazu gehören zum einen Luftentfeuchter, die stetig die Räume unterm Dach entfeuchten. Dazu muss der Dachboden vollkommen luftdicht gemacht werden. Zum anderen kann man ein Heizelement aufstellen, dass die Luft durch Wärme trocken hält aber weniger energiefreundlich ist. Darüber hinaus kann man den Dachboden kontrolliert Lüften. Dies bedeutet, dass mittels Sensoren der Gehalt der Außenluft ermittelt wird und die Lüftung automatisch in Gang gesetzt wird, sobald es draußen trockener ist als drinnen.
In jedem Fall muss man vorher einige Fragen klären, um das Problem mit den richtigen Mitteln anzugehen.
- Wo kommt das Feuchtigkeitsproblem her?
- Wie dringt Feuchtigkeit ein?
- Wie funktioniert die Lüftung?
- Wie beeinflusst die Heizung die Luftfeuchtigkeit?
- Wie ist der Dachboden konstruiert?
Je detaillierter die Antworten zu diesen Fragen sind, desto leichter kann man die passenden Maßnahmen ergreifen, um das Feuchtigkeitsproblem zu bekämpfen. Hier kannst Du nachlesen, an welchen Stellen das Haus anfällig für Feuchtigkeit ist.
Hast oder hattest Du Probleme mit Feuchtigkeit oder Schimmel unterm Dach? Schilder uns Deine Erfahrungen oder stelle Fragen im Forum oder als Kommentar zu diesem Artikel.