Hausbau ohne Kostenexplosion

Bauen ist in Deutschland immer noch populär. Einige sehen den Bau eines eigenen Hauses als Geldanlage, andere wollen unabhängig sein und die monatliche Miete lieber in ihre eigenen vier Wände investieren. Ein solcher Hausbau kann aber finanziell gesehen in einer regelrechten Katastrophe enden.

Eine Kostenexplosion liegt meist an Fehlern bei der Planung. Arbeitsaufwand, Extrawünsche, Handwerker und andere Faktoren sind anfällig für Fehleinschätzungen. In welchem Maß kann man selbst mit anpacken? Welche Kosten kann man monatlich stemmen? Der Bau des eigenen Hauses setzt also eine präzise Planung voraus. Nur so können die Kosten im geplanten Rahmen gehalten werden.

Dein Bauguide führt Dich durch die verschiedenen Faktoren, an die Du vor einem Hausbau unbedingt denken solltest und die Dir unter Umständen helfen, bares Geld zu sparen.

Die Größe macht den Unterschied

Plan zum Hausbau.
Der Hausbau will geplant sein.

Ein grundlegend wichtiger Punkt, der die Kosten für das Eigenheim ausschlaggebend beeinflusst ist die Größe des Bauvorhabens. Hier geht es nicht nur um die Grundstücksgröße sondern vor allem um die Wohnfläche. Brauche ich wirklich 150 Quadratmeter? Oder geht es auch nur mit 100? Die Größe der Wohnfläche beeinflusst nicht nur die Baukosten, sondern auch den zukünftigen Unterhalt. Bei 50 Quadratmeter kleinerer Wohnfläche verbrauchst Du auch viel weniger Energie. Du solltest Dir also genau überlegen, wie viel Raum Du wirklich benötigst.

Extras gehen ins Geld

Sonderwünsche können die Kosten in ungeahnte Höhen treiben. Hier gibt es großes Einsparungspotenzial – vorausgesetzt Du bist bereit auf einige Extras zu verzichten. Einfaches Bauen ist das Zauberwort. Brauche ich wirklich einen zusätzlichen Balkon? Oder kann ich die Terrasse zu einem späteren Zeitpunkt selbst bauen? Diese und ähnliche Fragen solltest Du Dir vor der Planung stellen, denn kleine zusätzliche Baumaßnahmen schlagen sich in der Summe gewaltig auf dem Endpreis nieder.

Selbst mit anpacken?

Hier solltest Du Dir im Klaren sein, dass eine große Eigenleistung die Nerven stark strapazieren kann. Die Baustelle wird zu Deinem Leben. Dauert die Bauphase zu lange, bedeutet dies, dass du unter Umständen dort wohnen musst. Wer zieht schon gerne auf einer Baustelle ein?

Eigenleistung beim Hausbau.
Mit Eigenleistung kann beim Hausbau bespart werden.

Du musst also klären, was für Dich von größerer Bedeutung ist: Durch viel Eigenleistung Kosten sparen oder ein termingerechter Einzug. Dies muss nicht bedeuten, dass das Haus am Ende tipp top fertig ist. Jedoch sollten wenigsten Bad und Toilette funtionieren, sowie die wichtigsten Wohnräume fertig sein. Verbleibende Zimmer lassen sich dann ohne großen Frust in Eigenregie fertig stellen.

Das Bauen in Eigenregie kann schnell zum Leben und Wohnen auf der Baustelle werden. Zum Beispiel weil die Bauphase zu kurz eingeschätzt wurde. Sehr ärgerlich ist es, wenn man dann gezwungen ist, in ein unfertiges Haus zu ziehen und die Eigenleistungen dann nebenbei machen zu müssen. Die fehlende Trennung zwischen Arbeit und Freizeit führt oft zu Frustration und Überlastung.

Wie viel kann ich wirklich selber machen? Diese Frage solltest Du Dir ehrlich beantworten. Die meisten Häuslebauer sind nun mal keine Profis und brauchen für die Arbeiten viel mehr Zeit als ein Handwerker.

Bauen muss nicht teurer werden als geplant

Natürlich ist ein Hausbau keine billige Angelegenheit. Eine detaillierte Planung schützt jedoch vor unvorhergesehenen Kostensteigerungen. Vielleicht ist es am Ende günstiger, den Handwerker zu beschäftigen, der in wenigen Tagen die sanitären Anlagen installiert, als wochenlang eine Ausweichwohnung zu mieten oder auf der Baustelle zu wohnen. Vergesse auch nicht, an die Finanzierung zu denken. Denn nur mit einem soliden Finanzierungsplan endet das Bauvorhaben nicht in der Schuldenfalle. Hierzu findest Du mehr Information in den Tipps zur Baufinanzierung.

Hast Du schon gebaut? Oder steckst Du vielleicht mitten in der Planung? Schreib uns Deine Erfahrungen als Kommentar oder im Forum!