Wirkungsgrad der Luft-Wasser-Wärmepumpe

Steigende Heizkosten sind zu einem Dauerthema geworden – die Aufwendungen für das Heizen und die Warmwasserbereitung machen den größten Anteil an den Nebenkosten eines Haushaltes in Deutschland aus. Mit effizienter Wärmedämmung, einer Modernisierung der Heizungsanlage oder schlicht durch Herunterregeln der Raumtemperaturen wird versucht, dem Kostendruck etwas die Spitze zu nehmen.

Wiederkehrend ist dabei auch die Rede von der Wärmepumpentechnik, die sich in drei Varianten einsetzen lässt: als Luft-Wasser-Wärmepumpe, als Sole-Wasser-Wärmepumpe sowie in der Variante einer Wasser-Wasser-Wärmepumpe. Dein Bauguide hat die wichtigsten Fakten zur Luft-Wasser-Wärmepumpe und deren Wirkungsgrad zusammengestellt.

Die Funktionsweise einer Luft-Wasser-Wärmepumpe

Auf den ersten Blick ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe eine vergleichsweise unkompliziert und zudem nachträglich zu installierende Anlage. Sie punktet mit einem geringen Platzbedarf für ihre Aufstellung. Grob vereinfacht dargestellt wirkt eine Luft-Wasser-Wärmepumpe einem Kühlschrank vergleichbar, wobei die Zielrichtung eine entgegengesetzte ist.

Die Luft-Wasser-Wärmepumpe nimmt die Umgebungsluft auf, bereitet diese auf und gibt die Wärmeenergie an das Heizsystem und die Aufbereitung von Warmwasser ab.
Die Luft-Wasser-Wärmepumpe nimmt die Umgebungsluft auf, bereitet diese auf und gibt die Wärmeenergie an das Heizsystem und die Aufbereitung von Warmwasser ab.

Die Wärmekraftmaschine entzieht der Umgebungsluft Wärme, um diese für die Erwärmung des Hausinneren verfügbar zu machen. In dem in sich geschlossenen System der Luft-Wasser-Wärmepumpe wird ein Kältemittel wiederkehrend in unterschiedliche Aggregatszustände versetzt. Die hierdurch frei werdende Energie steht für die Heizleistung zur Verfügung.

Eine solche Anlage kann monovalent und bivalent eingesetzt werden. Das heißt, auf sich allein gestellt – insbesondere in Niedrigenergiehäusern eine effektive Alternative – sowie im Zusammenwirken mit anderen Heizungssystemen.

Für den Betrieb sind lediglich ein Netzanschluss und eine Aufnahmemöglichkeit für die Außenluft erforderlich. In Anbetracht der großen Menge der zum Betreiben benötigten Luft sind deren uneingeschränkte Zu- und Abluftführung für einen hohen Wirkungsgrad unabdingbar.

Vor- und Nachteile der Luft-Wasser-Wärmepumpe

Neben der kompakten Größe der Anlage sind die vielseitigen Aufstellungsoptionen ein überzeugendes Argument für die Luft-Wasser-Wärmepumpe – innen, in einem Keller oder Hauswirtschaftsraum, wie außen im Garten.

Die Installation ist einfach und genehmigungsfrei auszuführen. Im Betrieb entstehen weitere Kosten lediglich für den notwendigen Strom und regelmäßige Wartungen. Rechnerisch wird die zusätzlich eingesetzte elektrische Energie ins Verhältnis zur produzierten Wärme gesetzt. Um von einem wirtschaftlichen Wirkungsgrad sprechen zu können, sollte dieser Verhältniswert, die sogenannte Jahresarbeitszahl, mindestens bei „4“ liegen.
Hiermit entspricht eine eingesetzte Kilowattstunde Strom vier Kilowattstunden Wärmeproduktion.

Der gravierendste Nachteil bei der Bewertung der Effizienz einer Luft-Wasser-Wärmepumpe ist der systembedingte Leistungsabfall gerade in den kalten Monaten eines Jahres. Je wärmer die verfügbare Außenluft ist, desto größer ist allgemein die Leistung der Anlage. Damit weist sie im Winter die geringste Effizienz auf.

Nachteilig kann sich die Geräuschentwicklung auswirken. Dem Aufstellort und den Umweltauflagen im Bebauungsgebiet ist Rechnung zu tragen. Ebenso spielen die optischen Einflüsse eine gewisse Rolle, da anders als bei herkömmlichen Heizungen immer ein Bestandteil der Luft-Wasser-Wärmepumpe außen sichtbar sein kann.

Kostenreduzierung und Effizienzsteigerung

Im untersten Preissegment sind für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe Aufwendungen im mittleren vierstelligen Euro-Bereich zu veranschlagen. Für eine komplette Anlage, einschließlich des erforderlichen Zubehörs und der Installation, sind Preise zwischen fünfzehn und zwanzig Tausend Euro realistisch einzuplanen.

Je nach Ausführung der Anlage und ihrer Kombination mit anderen Heizsystemen schwanken die Anschaffungskosten beträchtlich. Berechnungsbeispiele für ein 4-Personen-Einfamilienhaus weisen in ihrer Summe jährliche Stromkosten von rund 1.000 Euro aus. Kann im Einsatz der Luft-Wasser-Wärmepumpe bereits mit geringen Vorlauftemperaturen gearbeitet werden (zum Beispiel im Zusammenspiel mit einer Fußboden- beziehungsweise Wandheizung) wirkt sich das positiv auf die Gesamtbilanz aus.

Was hältst du von der Luft-Wasser-Wärmepumpentechnik? Wäre dies etwas für dich? Schreibe uns einen Kommentar oder ins Forum. Hier kannst du deine Fragen zum Thema Luft-Wasser-Wärmepumpe stellen und diskutieren.