Wärmepumpenmarkt – Entwicklung und Prognose

Wärmepumpen werden immer populärer, denn sie bedeuten umweltfreundliches Heizen und Unabhängigkeit von fossilen Energielieferanten wie Öl und Gas, die nur begrenzt vorhanden sind. Dein Bauguide beleuchtet die Entwicklungen am Wärmepumpenmarkt und zukünftige Prognosen im Licht einer vom Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V. veröffentlichten Studie.

Branchenstudie 2011 des Bundesverband Wärmepumpe e.V.

In der Ende September vorgestellten Studie zur Marktentwicklung von Wärmepumpen wird die Prognose bis 2030 anhand von zwei Szenarienerstellt: erstens unter gleichbleibenden politischen Rahmenbedingung und zweitens unter optimierten Bedingungen.

Prognose für den Absatz von Wärmepumpen in Deutschland in zwei Szenarien.
Prognose für den Absatz von Wärmepumpen in Deutschland in zwei Szenarien (* Prognose ab 2011)

Wärmepumpenmarkt: Szenario 1

Im ersten Szenario wird trotz gleichbleibender politischer Rahmenbedingungen ein kontinuierliches Wachstum erwartet. Der Absatz von Wärmepumpen steigt langsam auf 115.000 pro Jahr. Dies würde bedeuten, dass im Jahre 2030 rund 2 Millionen Wärmepumpen in Deutschland installiert wären.

Wärmepumpenmarkt: Szenario 2

Die Entwicklung unter den Voraussetzungen des zweiten Szenarios besagt, dass, wenn die politischen Rahmenbedingungen optimal sind, der Absatz von Wärmepumpen auf mehr als 300.000 pro Jahr steigen wird – ein deutlicher Unterschied zu Szenario 1 also. Dieser Anstieg würde dazu führen, dass in Deutschland im Jahre 2030 3,5 MillionenWärmepumpen für Heizwärme sorgen.

Reduktion von Treibhausgasen

Neben den Absatzzahlen wurden außerdem Prognosen gestellt, wie mittels der Energiegewinnung durch Wärmepumpen der Ausstoß von Treibhausgasen reduziert werden kann. Es wird vorausgesetzt, dass jede Wärmepumpe im Schnitt etwa zwei Tonnen CO2-Äquivalent vermeiden kann. Dies würde laut dem ersten Szenario eine Reduktion von 46,5 Millionen Tonnen bedeuten und nach Szenario 2 sogar 62,9.

Damit werden je nach Szenario 15,0 beziehungsweise 19,2 TWh Primärenergie eingespart was dazu führen würde, dass 1,7 bis 2,1 Mrd Tonnen Öl weniger verbraucht werden.

Speichern von überschüssiger Energie

Noch ist es ein gängiges Problem von erneuerbaren Energielieferanten wie Sonne und Wind, die überschüssig erzeugte Energie zu speichern. Gerade deshalb werden Wärmepumpen immer bedeutsamer, da sie das Potenzial haben, das Plus an Strom zeitweise in Form von Wärme zu speichern. Wird die Wärme gespeichert, kann fortwährend geheizt werden – auch ohne zusätzliche Stromzufuhr. So kann der Strombedarf dem Angebot angepasst werden.

Zukunftsaussichten

Beide Szenarien basieren auf der politischen Entwicklung. Aus diesem Grund wird die Politik in Zukunft entscheidenden Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit von Wärmepumpen und deren Umwelteinfluss  nehmen.

Entscheidend für den fortschreitenden Erfolg von Wärmepumpen wird die Preisentwicklung auf dem Energie- und Wärmemarkt sein. Die Wirtschaftlichkeit einer Wärmepumpe hängt maßgeblich mit der Höhe der Strompreise zusammen. Im Moment ist der von Wärmepumpen benötigte Strom mit rund 80 Prozent Abgaben belastet – Erdgas und Erdöl nur mit 53 beziehungsweise 23 Prozent. Aufgabe der Politik wird es also sein in Zukunft die Besteuerung der Wärmeenergielieferanten an die ökoligischen Kriterien anzupassen.

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