Altbau energieeffizient renovieren

Viele ältere Häuser verschwenden Energie und bedürfen deshalb einer gründlichen Renovierung – aus wirtschaftlichen wie auch umweltbewussten Gründen. Dein Bauguide verrät Dir warum eine Renovierung nötig werden kann und auf was Du achten musst.

Planung und Knowhow sind das A und O

Damit eine energieeffiziente Renovierung gelingt und gute Resultate erzielt werden, braucht man das nötige Knowhow und eine detaillierte Planung. Ist beides nicht vorhanden, kann das Vorhaben mehr Schaden anrichten als den Zustand zu verbessern – Feuchtigkeit und Schimmelbildung sind nur zwei Beispiele für mögliche Folgen schlechter Planung und falsch ausgeführter Arbeiten.

Probleme mit Feuchtigkeit treten vor allem in Häusern auf, in denen das Heizsystem ausgetauscht wurde. Ersetzt man zum Beispiel einen Holzofen durch eine andere Heizungsart steigt die Feuchtigkeitsbelastung und schlägt sich an Wänden nieder. Folge: Schimmel.Altbau im Fachwerstil und mit zerfallener Ziegelfassade.

Außerdem muss man die Balance zwischen dem Nutzen einer energieeffektiven Renovierung und dem Erhalt des alten Gebäudes und dem Wohnkomfort finden.

In drei Schritten zum Erfolg

Bei einer Altbaurenovierung kann man im Prinzip nach drei Schritten vorgehen.

  • Zuerst sollte die Klimaschale des Hauses überprüft werden. Die Kontrolle bezieht sich auf die Fassade, Decken, Dach, Belüftung, Fenster und Türen und die Möglichkeit deren Dämmung zu verbessern. Hierbei sollte man sich auf die „unsichtbaren“ Dinge konzentrieren, damit trotz den Maßnahmen der Charakter des alten Gebäudes nicht verloren geht. Unbedingt zu vermeiden: die Dämmung der Fassade von außen. Anstatt beispielsweise die kompletten Fenster auszutauschen und damit das ursprüngliche Erscheinungsbild der Fassade zu verändern, kann man dem Wärmeverlust durch Niedrigemissionsglas an der Innenseite der Fenster entgegen wirken. Damit kann man schon 15-20 Prozent Energie einsparen.
  • Im zweiten Schritt sollte die Heizungsanlage unter die Lupe genommen werden. Lohnt es sich, das Wärmesystem zu erneuern? Wie groß werden die Umbaumaßnahmen? Oder reicht unter Umständen eine komplettierende zusätzliche Wärmequelle einzubauen, die schon zu wesentlichen Einsparungen führt? Ein Austausch der Heizung bedeutet eine hohe Investition und zusammen mit aufwändigen Umbauarbeiten kann es sein, dass es sich am Ende nicht rechnet. Stattdessen kann es von Vorteil sein, einen Pelletskamin oder eine Luftwärmepumpe zu installieren. Beides sind sowohl preisgünstige als auch relativ einfach zu installierende Alternativen.
  • Zu guter Letzt sollte auch die Feineinstellung des Wärmesystems und die Steuerung der Temperaturen kontrolliert werden. In ungenutzten Räumen wurden früher einfach die Heizungen ausgestellt. Dadurch kühlen die Räume jedoch zu sehr aus und es braucht mehr Energie diese wieder auf Wohlfühltemperatur zu bringen. Heute lässt sich die Temperatureinstellung leicht durch Thermostate oder Zeitschaltuhren steuern und somit die effiziente Energienutzung verbessern.

Tipp

Viele Altbauten wurden schon mehrmals renoviert. Existieren noch alte Dokumente über den Ursprung des Gebäudes und dessen Geschichte, kann es nicht schaden, diese in die Planung der nächsten Renovierung mit einzubeziehen. Ganz egal, wie aufwändig die Renovierung geplant ist, ist es von Vorteil gleichzeitig den ursprünglichen Charakter des Hauses zu erhalten und auf neue Energiestandards zu setzen.

Hast Du schon mal ein altes Gebäude renoviert und noch ein paar Tipps auf Lager? Schreib und ins Forum oder kommentiere diesen Artikel.