Aktuell: Kürzung der Solarförderung

Update 11.05.2012 : Die Kürzung der Solarförderung wurde zumindest vorläufig vom Bundesrat gestoppt. Die rot-grün regierten Länder, aber auch einige Bundesländer unter CDU-Führung, wollen zuerst einen Vermittlungsausschuss anrufen. Dadurch könnte die Reform geändert werden. Lese unten trotzdem, was bisher geplant war:

Die Bundesregierung hat massive Kürzungen der Solarförderung für Photovoltaikanlagen angekündigt. Dein Bauguide sagt Dir, was das für Dich als Verbraucher und möglicher zukünftiger Nutzer von Solarenergie bedeutet.

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Solarmodul vor blauem Himmel.
Die Kürzung der Solarförderung fällt wohl deutlicher aus, als bisher angenommen.

Kürzung der Solarförderung

Stichtag für die geplanten Kürzungen war zuerst der 9. März. Ein Datum in naher Zukunft, um einen Schlussverkauf vor diesem Tag zu vermeiden. Jetzt wurde der Beginn der Kürzungen auf Anfang April verschoben. Für Anlagen, die nach diesem Datum ans Netz gehen fällt die Förderung um bis zu 30 Prozent geringer aus.

Aber damit nicht genug. Ab Mai wird jeweils zum Monatsanfang weiter schrittweise gekürzt. Folge: Insgesamt kann die Förderung somit bis Ende 2012 um weit mehr als 30 Prozent niedriger ausfallen. Bereits bestehende Photovoltaikanlagen sind von den Kürzungen nicht betroffen.

Eine weitere beschlossene Einschränkung betrifft die Einspeisevergütung, mit der der produzierte Solarstrom, der in die öffentlichen Netze eingespeist wird, gefördert wird. Je nach Größe der Anlage werden in Zukunft nur noch 85 bis 90 Prozent des produzierten Stroms vergütet.

Änderungen für Solarparks

Besonders große Solarparks, die mehr als 10 Megawatt produzieren, sollen grundsätzlich nicht mehr gefördert werden. Hiermit soll das schnelle Wachstum und der Erfolg der Solarenergie gebremst werden, damit diese nicht zu ihrem Laster werden.

Hoher Mast der die Stromleitungen trägt.
Neben der Förderung wird zudem weniger eingespeister Solarstrom vergütet.

Bei den übrigen Solarparks beträgt die Kürzung, je nach Größe der Fläche 25 bis 30 Prozent. Zudem sollen nur noch 90 Prozent des erzeugten Stroms vergütet werden.

Änderungen für Dachanlagen

Für neue Solaranlagen auf dem Dach fällt die geplante Kürzung zum 9. März um 20 Prozent aus. Die Einspeisevergütung ist nur noch für 85 Prozent des produzierten Stroms verfügbar.

Netzstabilität soll erhalten werden

Die Millionenmarke der Anzahl von Solaranlagen in Deutschland ist erreicht – und ein Ende des Wachstums ist nicht in Sicht. Das starke Wachstum kostet nicht nur Geld, sondern kann auch die Netzstabilität beeinträchtigen, da die Produktion von Solarstrom stetig schwankt.

Reaktionen

Die Solarindustrie ist entsetzt und sieht die Energiewende bedroht. Aber auch einige CDU-Landesminister stehen den Kürzungen kritisch gegenüber.  Der Plan wird sogar als Solarausstiegsgesetz bezeichnet

Jedoch gibt es auch positive Stimmen, die die Annäherungen der erneuerbaren Energien an die aktuelle Marktsituation als Schritt in die richtige Richtung bezeichnen.

Noch wurden die Änderungen nicht vom Kabinett abgesegnet. Dies wird kommende Woche in Angriff genommen. Letztendlich ist es der Bundestag, der den Neuerungen zustimmen muss.

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