Heiztechnik – Wissenswertes zum hydraulischen Abgleich

Sind die Heizkosten trotz aller möglichen Maßnahmen, wie beispielsweise neuer Thermostate und Sparsamkeit, immer noch unnötig hoch? Dann kann ein hydraulischer Abgleich nötig sein.

Dein Bauguide erklärt dir den hydraulischen Abgleich und hat die wichtigsten Informationen zusammengestellt. Denk aber daran, dass nur der Fachmann einen hydraulischen Abgleich durchführen sollte.

Gründe für den hydraulischen Abgleich

Die Gründe, die einen hydraulischen Abgleich notwendig machen, können vielfältig sein. Ein deutliches Zeichen sind hohe Heizkosten, obwohl man bewusst mit der Energie umgeht. Außerdem sind nahe am Heizkessel gelegene Räume zu warm, weiter entfernte hingegen erreichen nicht die gewünschte Raumtemperatur. Darüber hinaus deuten unter anderem folgende Anzeichen darauf hin, dass der hydraulische Abgleich durchgeführt werden sollte:

  • Trotz Entlüftung der Heizkörper werden sie nicht richtig warm. Andere sind dagegen übermäßig heiß.
  • Rauschen in Ventilen und Heizungsrohren.
  • Die Thermostate lassen sich nur schwer regeln.
  • Die Wärme wird nicht automatisch geregelt.
  • Die Vor- oder Rücklauftemperaturen sind entweder zu hoch oder zu niedrig.
  • Die Effizienz der Heizung lässt nach.

Auch Heizungsanlagen mit Wärmepumpe, Pellets und Solarthermie können von den Problemen betroffen sein.

Definition des hydraulischen Abgleichs

Der hydraulische Abgleich ist ein Verfahren zur Optimierung der Heizungsanlage. Ist der Wirkungsgrad der Heizung nicht optimal, sind also manche Räume kälter als andere – trotz gleich eingestellter Heiztemperatur – geht viel Energie verloren.

Durch den hydraulischen Abgleich wird die Heizungsanlage richtig eingestellt. Er sorgt dafür, dass die Menge des zirkulierenden Wassers stimmt und die angestrebten Temperaturen erreicht werden – in jedem Raum. Heizkörper, Kessel, Pumpe, Thermostate, Rücklaufventile und alle Bestandteile werden aufeinander abgestimmt, um die Wärme gleichmäßig im Haus zu verteilen.

Alter, schmutziger Heizkörper.
Durch den hydraulischen Abgleich wird die Heizanlage optimiert. Dies führt du deultichen Einsparungen bei den Heizkosten.

Der Heizungsmonteur ermittelt für jeden Raum die richtige Heizlast, Wassermenge und den benötigten Pumpendruck. Unter Einbeziehung von Faktoren wie der Dämmung, werden die Thermostatventile eingestellt.

Kosten und Einsparungen

Ein hydraulischer Abgleich kostet für ein Einfamilienhaus etwa ab 400 Euro. Im Schnitt werden mit einem optimierten Heizsystem 10 Prozent Energie gespart. Die Ausgaben für den hydraulischen Abgleich rechnen sich also schon nach wenigen Jahren.

Außerdem muss beachtet werden, dass der hydraulische Abgleich Pflicht ist, um Fördergelder für eine Sanierung bzw. Modernisierung der Heizungsanlage zu erhalten – also vor der Installation einer Wärmepumpe, Solarthermieanlage oder Pelletsheizung.

Hydraulischer Abgleich durch den Fachmann

Der hydraulische Abgleich ist nur etwas für den Fachmann, denn es werden spezifische Kenntnisse vorausgesetzt. Ab und an kommt es vor, dass ein Heizungsmonteur vom hydraulischen Ableich abrät. Damit sollten sich jedoch Hausbesitzer, die Probleme mit der Heizung haben, nicht entmutigen lassen – manchmal will der Heizungsinstallateur nicht zugeben, dass er den hydraulischen Abgleich nicht beherrscht.

Wie bei allen Aufträgen gilt: Kontaktiere mehrere Heizungsinstallateure, um verschiedene Meinungen und Angebote zu erhalten. Nur so findest du das beste Angebot.

Ob der hydraulische Abgleich notwendig ist, kann nur der Fachmann beurteilen.

Wenn du Fragen oder Anmerkungen zum hydraulischen Abgleich hast, dann schreibe uns ins Forum oder kommentiere diesen Artikel.