Fakten und Vorurteile über Wärmepumpen

Wärmepumpen sind eines der beliebtesten und gleichzeitig auch am meisten diskutiertesten Themen im Bereich der erneuerbaren Heizungstechnik. Viele Vorurteile werden immer wieder medial publiziert, wenngleich die Technik der Kompressions-Wärmepumpe seit vielen Jahren gleich geblieben ist und damit auch die Einsatzbedingungen und Wirtschaftlichkeitseffekte. heizungsfinder.de  hat nun die wichtigsten Fakten und Vorurteile über Wärmepumpen zusammengestellt.

Wann lohnt sich eine Wärmepumpe?

Dies ist wohl die Frage, die den meisten Bau- und Sanierungswilligen unter den Nägeln brennt. Viele Interessierte an der Wärmepumpe haben bereits Vorkenntnisse und wissen über die Technik Bescheid. Nur welche Kosteneinsparungen resultieren ist nicht klar.

Um eine wirtschaftliche Beurteilung einer Wärmepumpen vornehmen zu können, sollte ein Gesamtkostenvergleichzwischen den gängigen Typen wie Luftwärmepumpe und Erdwärmeheizung, den konventionellen Alternativen wie Gas- und Ölheizungen und anderen regenerativen Heizungstechniken wie Solarwärmekombinationen und Holzpelletheizungen angestrebt werden.

Wärmepumpe mit Pufferspeicher und Warmwasserspeicher.
Wärmepumpe mit Pufferspeicher und Warmwasserspeicher. Quelle: heizungsfinder.de

Gerade der Gesamtkostenvergleich ermöglicht es nämlich, die unterschiedlich hohen Investitionskosten aber auch der mit unterschiedlichen Preissteigerungsraten verbundene Energieeinsatz der verschiedenen Heizungstechniken miteinander vergleichbar zu machen. Diese Sichtweise ist besonders bei Erdwärmeheizungen wichtig, deren hohe Investitionskosten oftmals Interessenten abschrecken, obwohl die Erdwärmeheizung im Gesamtkostenvergleich häufig ganz vorne liegt.

Wie hoch ist die Effizienz einer Wärmepumpe?

Vielfach heißt es, dass Wärmepumpen nur in Neubauten mit guter Dämmung und Fußbodenheizung effizient seien. Das ist so nicht ganz richtig. Die Eignung einer Wärmepumpe ist weder vom Haustyp noch vom Umfang der Wärmedämmung noch von der Art der Warmwasserverteilung abhängig, sondern einzig und allein von der Differenz zwischen Wärmequellen– und benötigtem Vorlauftemperaturniveau.

Natürlich bedingen die oben genannten Faktoren eine höhere Effizienz, doch auch im Altbau mit Radiatoren ist es möglich, mit für Wärmepumpen geeigneten Vorlauftemperaturen zu heizen. Und das geht relativ einfach: Wenn man bei in Altbauten häufig anzutreffenden typisch überdimensionierten Heizkörpern die Durchflussgeschwindigkeit erhöht und die Vorlauftemperatur senkt, ergibt sich der gleiche Wärmeeffekt.

Wieviel Strom verbraucht eine Wärmepumpe?

Um zu berechnen wieviel Strom eine Wärmepumpe verbraucht, muss zunächst die Effizienz der Wärmepumpe auf den tatsächlichen Heizbetrieb übertragen werden. Hat man im ersten Schritt die Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe – dies ist der Quotient aus produzierter Wärme zu eingesetztem Strom – ermittelt, so kann hieraus in Verbindung mit dem Heizwärmebedarf des Hauses und der regional abhängigen Heizstundenzahl der wahrscheinlich zu erwartende Stromverbrauch berechnet werden.

Am Beispiel eines gut gedämmten Einfamilienhauses mit rund 180 Quadratmetern Wohnfläche würde bei einer Jahresarbeitszahl von 4, einem Heizwärmebedarf von 12 Kilowatt und einer angenommenen Heizstundenzahl von 2000 Stunden somit ein Stromverbrauch von 6000 Kilowattstunden Strom pro Jahr resultieren. Bei einem Strompreis von 18 Cent pro Kilowattstunde müsste man so mit 1080 Euro Heizkosten pro Jahr rechnen.